Deutsche Lichtmiete AG: Statusbericht 3. Januar 2022

Deutsche Lichtmiete AG: Statusbericht 3. Januar 2022

Deutsche Lichtmiete AG: Statusbericht 3. Januar 2022 365 53 One Square Advisors

Deutsche Lichtmiete AG: Statusbericht 3. Januar 2022

  • Deutsche Lichtmiete stellt am 30. Dezember Insolvenzantrag
  • One Square hinterlegt Schutzschrift bei Gericht
  • Anleger können sich registrieren

Sehr geehrte Anleihegläubigerinnen,
sehr geehrte Anleihegläubiger,

am 17. Dezember hatten wir Sie in dem Investorencall über die staatsanwaltlichen Ermittlungen informiert und unserer Sorge über einen bevorstehenden Insolvenzantrag der Deutschen Lichtmiete zum Ausdruck gebracht. Zum Jahreswechsel möchten wir Sie mit diesem Schreiben über die aktuellen Entwicklungen bei der Deutschen Lichtmiete AG informieren.

Deutsche Lichtmiete stellt am 30. Dezember Insolvenzantrag

Der Vorstand Alexander Hahn hat in einem Schreiben die Mitarbeiter informiert, dass die Deutschen Lichtmiete zahlungsunfähig ist und am 30. Dezember 2021 Insolvenz angemeldet hat. Betroffen sind demnach auch die Tochterfirmen für Produktion und Vermietung.

Die Staatsanwaltschaft hatte am 8. Dezember alle Konten der Gruppe gesperrt. Seit einer Razzia Anfang Dezember ist bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Oldenburg gegen Verantwortliche wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Betrugs ermittelt.

Lichtmiete soll Kapital von Anlegern eingesammelt haben, obwohl das Investorenmodell „nicht tragfähig und ungeeignet“ gewesen sei. Rund € 200 Millionen hat Lichtmiete schätzungsweise von ca. 5.000 Investoren eingesammelt. Die Unternehmensgruppe nutze dazu zwei Finanzierungsmodelle: Direktinvestitionen in die Anlagen und börslich gehandelte Anleihen.

Schon 2017 wurden von externen Analysten erhebliche Mietunterdeckungen festgestellt. Demnach hatte die Vermietungstochter Umlagen aus anderen Teilfirmen erhalten, da die von Dritten in 2017 erhaltenen Mieten mit € 1,0 Million weit unter dem intern bezahlten Mietaufwand von 13,6 Millionen Euro lagen. Der Vorstand Alexander Hahn hatte das als „temporäre Mietdifferenz“ erklärt, die sich aus langen Vorlaufzeiten bei den Projekten ergäbe.

Auch heute besteht nach wie vor keine Transparenz. Die Mietunterdeckungen sind in den veröffentlichen Bilanzen und Abschlüssen nicht zu erkennen. Zudem hat die Gesellschaft keine Gewinn-und-Verlust-Rechnung für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht

Dem Vernehmen nach wird die Deutsche Lichtmiete AG von der auf Insolvenzen spezialisierten Rechtsanwaltskanzlei Buchalik beraten und soll einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt und auch einen Sachwalter sowie einen Gläubigerausschuss vorgeschlagen haben.

One Square hinterlegt Schutzschrift bei Gericht

One Square hat eine Schutzschrift beim Amtsgericht Oldenburg hinterlegt und vorgetragen, dass sich die Verfahrensart der Eigenverwaltung in einem Insolvenzverfahren über das Vermögen der Deutsche Lichtmiete AG nicht eignet.

Die Verfahrensart der Eigenverwaltung ist vor allem für Fälle nicht geeignet, in denen das Vertrauen der wesentlichen Gläubiger in das bestehende Management abhandengekommen ist. Wie oben aufgezeigt, werden gegen vier Mitglieder des Managements Ermittlungen seitens der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit dem Verdacht des gemeinschaftlichen Betruges geführt. Das Einschreiten der Kriminalbehörden im Zusammenhang mit Finanzinvestitionen ist besonders gravierend, da im Rahmen dieser Geschäfte ein besonderes Maß an Vertrauen durch die beteiligten Akteure in Anspruch genommen wird.

Zusätzlich erschüttert wurde das Vertrauen in das Management durch den Umstand, dass bis zum heutigen Tag keine Gewinn-und-Verlust-Rechnung für das Geschäftsjahr 2020 zur Verfügung gestellt worden ist.

Die Anhaltspunkte für eine sogenannte Kriminalinsolvenz sind so offensichtlich, dass die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Rahmen eines Eigenverwaltungsverfahrens aufgrund des Anlasses der möglichen Insolvenz nicht gegeben ist.

One Square hält es daher für unbedingt erforderlich, dass das Insolvenzverfahren der Deutschen Lichtmiete durch einen unabhängigen Insolvenzverwalter im Rahmen eines Regelverfahrens geführt wird. One Square hat seine Bereitschaft erklärt, in einem Gläubigerausschuss mitzuwirken.

Bislang haben sich bereits über 150 Privatanleger mit einem Anleihevolumen von ca. € 30 Millionen sowie einige große institutionelle Anleger mit einem Volumen in ähnlicher Größenordnung registriert, die die Vertretung durch One Square unterstützen.

Je mehr Anleihegläubiger sich anschließen, desto stärker ist die Position und die Gestaltungs- und Einflussmöglichkeit der Anleihegläubiger im Insolvenzverfahren.

Registrierung für Anleihegläubiger

One Square fordert daher alle Anleihegläubiger auf, sich zu registrieren und damit die Position der Anleihegläubiger zu stärken. One Square wird alle Anleihegläubiger, die One Square eine Vollmacht erteilen, im vorläufigen Insolvenzverfahren und in etwaigen Gläubigerversammlungen vertreten. Zudem wird One Square als gemeinsamer Vertreter für die Anleihen der Deutsche Lichtmiete kandidieren.

Alle interessierten Anleger können One Square eine Vollmacht erteilen. Die Vertretung durch One Square ist kostenlos.

Alle notwendigen Unterlagen finden Sie auf unserer Website unter https://onesquareadvisors.com/deutschelichtmiete.

Im Namen des gesamten One Square Teams bedanke ich mich für Ihr Vertrauen und wünsche Ihnen und Ihren Familien trotz der dieser wenig erfreulichen Ereignisse ein gutes neues Jahr mit bester Gesundheit und viel Erfolg.

Wie immer mit freundlichen Grüßen

Ihr Frank Günther

Kontakt
One Square Advisors
– Deutsche Lichtmiete –
Theatinerstrasse 36
D-80333 München
E-Mail: lichtmiete@onesquareadvisors.com
www.onesquareadvisors.com